© Andreas Balon / LR Rudi Anschober
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Strafanzeige: Skandal um Sicherheit in tschechischen AKWs!

Strafanzeige wegen fehlender Überprüfung der Schweißnähte im AKW Dukovany -Forderung nach Sicherheitsuntersuchung durch internationale Expertenkommission für die AKW Temelin und Dukovany

Der Skandal um die Sicherheit im tschechischen AKW Dukovany soll nun zu einer Strafanzeige durch die Betreiber-Gesellschaft CEZ gegen die zur Kontrolle der Schweißnähte beauftragten Firma Tediko führen, heißt es in einer Meldung der Agentur CTK nach Infos von CEZ-Sprecher und Staatsanwalt. Ausschlaggebend dafür war eine Sicherheitslücke, die seit dem Stillstand von drei Reaktoren in Dukovany in den letzten Wochen ans Tageslicht gekommen ist: Dana Drábová, Chefin der tschechischen Atomaufsichtsbehörde, gab Anfang November bekannt, dass eine der defekten Schweißnähte bei einem der Reaktoren lt. Aufzeichnungen erst vor einem halben Jahr repariert worden sei und daher intakt sein müsste. Auch interne Aufzeichnungen zeigten ein intaktes Röntgen-Bild, Drábová stellte die Möglichkeit eines gefälschten Röntgenbildes in den Raum. Anschober: "Wenn sogar der Betreiber CEZ selbst und die Chefin der tschechischen Atomaufsichtsbehörde aktiv werden, heißt das, dass im AKW Dukovany unhaltbare Zustände bei den Sicherheitskontrollen vorherrschen. Seit Monaten appelliere ich an Bundesminister Rupprechter, eine internationale Expertenkommission zum Gesamtcheck der tschechischen Atomkraftwerke einzusetzen. Auch bei bilateralen Gesprächen zwischen Österreich und Tschechien muss das Thema Sicherheit in AKWs weitaus kritischer hinterfragt und vorgelegte Dokumente umfassend geprüft werden. Es wird höchste Zeit zum Handeln!" Brisant in diesem Zusammenhang: Für den bereits 30 Jahre alten ersten Block in Dukovaný ist eine Laufzeitverlängerung für mindestens weitere 10 Jahre geplant. Die Genehmigung ist von der tschechischen Aufsichtsbehörde zu erteilen. "Es darf zu keiner automatischen Laufzeitverlängerung kommen. Darum fordere ich erneut eine grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung, um die massiven Sicherheitsdefizite umfassend zu klären", so Landesrat Anschober.



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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /