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30 Jahre Urananreicherung in Deutschland

Atommüllhalle war ursprünglich nicht geplant

Die Proteste gegen die einzige deutsche Urananreicherungsanlage (UAA) im westfälischen Gronau reissen nicht ab. Anlässlich des 30. Jahrestages der Inbetriebnahme der Uranfabrik gingen am Samstag (15. August) erneut Mitglieder von Bürgerinitiativen, Umweltverbänden und auch der Grün Alternativen Liste (GAL) Gronau auf die Straße. Um 11 Uhr startete in der Gronauer Innenstadt vor der St. Antoniuskirche (Neustraße) eine Kundgebung mit buntem Rahmenprogramm. Veranstalter der Aktion waren das Aktions­bündnis Münsterland gegen Atoman­lagen und der Arbeits­kreis Umwelt (AKU) Gronau. Zentrale Forderungen der Aktion: Die so­fortige Stilllegung der UAA Gronau, der Schwesteranlage in Almelo sowie aller Atomkraftwerke und Atomanlagen weltweit!


Schon vor dem Bau der Gronauer Urananreicherungsanlage wurde 1976 eine erste Bürgerinitiative in Gronau gegründet. Seit dem 15. August 1985 wird in der UAA Gronau an­gereichertes Uran für den Betrieb von Atomkraftwerken in aller Welt hergestellt; dabei fällt auch radioaktiver Uranmüll an. ‘Für die Anlage gibt es keinerlei Laufzeitbegrenzung, obwohl niemand sagen kann, wo der Atommüll dauerhaft gelagert werden soll’, kritisiert GAL-Fraktionsvorsitzender Udo Buchholz. In den letzten Jahren wurde auf dem Gelände der Gronauer Urananreicherungsanlage ein sogenanntes Zwischenlager für 60.000 Tonnen Uranmüll gebaut. ‘Bei der Planung der Urananreicherungsanlage war nie die Rede davon, dass in Gronau zusätzlich eine Atommüllhalle gebaut werden soll’, so Buchholz. ‘Deutlich wird, dass die sogenannte Entsorgung nur aus leeren Versprechungen und Atommüll-Verschiebereien besteht’. Bisher wurde noch kein Uranmüll eingelagert, in Frankreich wurde aber bereits Uranoxid in großen Mengen für die Einlagerung in Gronau vorbereitet und wartet auf den Abtransport nach Gronau.

Immer wieder gab es in der Gronauer Uranfabrik Pannen und Stör­fälle. 2010 wurde erstmals ein Ar­beiter in der An­lage verstrahlt. Und weitere Ge­fahren gehen von den zahl­reichen Urantransporten von und zur Anrei­che­rungsanlage aus. Sie werden mit LKW und Sonderzügen durchgeführt.


Die Anti-Atomkraftbewegung ist sich sicher: Ebenso wie die Uran­fabriken in Ha­nau ge­stoppt werden konn­ten, wird es gelingen, die Gronauer Uranfabrik zu stoppen!

Weitere Infor­ma­tionen über die Gefah­ren der Uran­anreiche­rung gibt es u. a. unter www.bbu-on­line.de und www.urantransport.de.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /