© Greenpeace-Georg Mayer
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OMV: Ausstieg aus Ölbohr-Plänen in der Adria!

Nach Informationen von Zelena Akcija, einer kroatischen Umweltorganisation, steigt der österreichische Ölkonzern OMV aus dem Bohrprojekt in der kroatischen Adria aus.

GLOBAL 2000 begrüßt Entscheidung im Sinne der unternehmerischen Verantwortung und des Klimaschutzes

Wien - "Wir begrüßen die Entscheidung des Konzerns OMV unter dem neuen CEO Rainer Seele", sagt Dr. Reinhard Uhrig, Kampagnenteam-Leiter der österreichischen Umweltorganisation GLOBAL 2000. "Im Sinne der unternehmerischen Verantwortung ist das Bohrprojekt mit den zehn Konzessionsgebieten vor dem kroatischen Urlaubsparadies unvertretbar."

Der Konzern hatte zusammen mit einem anderen Erdölunternehmen sieben der zehn vergebenen Konzessionen von der kroatischen Regierung übernommen, jetzt wurde bekannt, dass der Konzern die finalen Verträge nicht unterzeichnen wird - angeblich wegen der Grenzstreitigkeiten Kroatiens mit Slowenien und Montenegro.


Über 5700 ÖsterreicherInnen hatten in einer GLOBAL 2000-Petition den Konzern aufgerufen, die Verträge nicht zu unterzeichnen. Diese Woche verteilen AktivistInnen von Global 2000 und Greenpeace an OMV-Tankstellen in Österreich gemeinsam Informationen zu den geplanten Öltürmen in der Adria und rufen die AutofahrerInnen auf, den Konzern zu kontaktieren.

Umweltschutzorganisation fordert jedoch von kroatischer Regierung Ende aller Ölbohrpläne



Erfreut äußert sich auch Greenpeace. "Die Entscheidung der OMV ist ein wichtiger Schritt für den Schutz der Adria", erklärt Greenpeace-Sprecher Lukas Meus. "Doch nicht erst die Grenzprobleme, sondern die Gefahren eines möglichen Ölunfalls für den Tourismus und die Umwelt hätten die OMV handeln lassen sollen", wirft Meus ein. Mehr als 50 Prozent der kroatischen Bevölkerung haben sich gegen die Ölbohrpläne ausgesprochen. Auch in Österreich forderten über 21.000 Menschen im Zuge der Greenpeace-Kampagne "Zukunft Adria" die OMV auf, die Bohrpläne in der Adria fallen zu lassen.

Die OMV hatte sich Anfang des Jahres gemeinsam mit dem amerikanischen Ölgiganten Marathon Oil Lizenzen in sieben Ölfördergebieten gesichert. "Die Adria erhält mit dieser Entscheidung, die Ölbohrpläne fallen zu lassen, eine Verschnaufspause", zeigt sich Meus beruhigt, betont jedoch: "Aber auch andere Ölkonzerne wollen die Adria ausbeuten. Jetzt liegt es an der kroatischen Regierung auf ihre Bevölkerung zu hören und diese gefährlichen Ölbohrungen ein für alle Mal zu stoppen."

"Noch sind wir nicht am Ziel. Gemeinsam werden wir uns weiter dafür einsetzen, dass die kroatische Küste zu keinem schwarzen Ölteppich verkommt", so Meus.

Die Umweltschützer bereiten ein Referendum über die Zukunft der Adria vor, das die Aufhebung der Konzessionen und ein Ende der Bohrprojekte fordert.

GLOBAL 2000 Klima-Petition: Energiewende jetzt

Im Sinne des Klimaschutzes müssen Konzerne wie die OMV mindestens ein Drittel der förderbaren Ölreserven unter der Erde lassen - sonst droht der Welt ein noch schlimmeres Klima-Chaos als durch die von der internationalen Staatengemeinschaft angestrebte Erwärmung der Welt um durchschnittlich 2 Grad Celsius, mit den bereits sichtbaren Folgen wie Starkniederschlägen, Dürreperioden und abschmelzenden Gletscher-und Eismassen.

"Gerade 2015, wo bei der Klimakonferenz in Paris ein Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll unterzeichnet werden soll, müssen Zeichen der unternehmerischen Verantwortung wie der OMV-Adria-Ausstieg gesetzt werden", so Uhrig. "Die Errichtung von Ölplattformen in der Adria wäre eindeutig ein falsches Signal - keep the oil in the soil - halten wir nicht nur unsere Urlaubsparadiese lebenswert."

Link zur GLOBAL 2000 Klima-Petition:
www.global2000.at/klima-2015-wir-wollen-100


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /