OMV bedroht unsere kroatischen Urlaubsparadiese
Ölplattformen in Insel- und Küstennähe geplant, u.a. vor Dubrovnik - GLOBAL 2000 und Zelena Akcija fordern mit Aktion vor OMV-Zentrale: "Nein zu gefährlichen Ölbohrungen in der Adria!"
Die kroatische Regierung hat am 2. Jänner dieses Jahres 10 Konzessionen für Ölbohrungen an der Adriaküste vergeben, 7 davon hält die OMV unter anderem vor Dubrovnik. Bis Juni sollen die Verträge endgültig unter Dach und Fach gebracht werden. Dagegen gibt es jedoch starken Widerstand in der kroatischen Bevölkerung. Kritische Stimmen gibt es ebenso in Italien. Denn die Menschen sehen ihre wertvolle Natur und den Tourismus, einen ihrer wichtigsten Einnahmequellen, bedroht.
Warum? Die Ölplattformen sollen in nur 6 km Entfernung von kroatischen Inseln und 10 km von der kroatischen Küste entfernt entstehen. Mit der dazugehörigen Infrastruktur von Pipelines und Öltankern würde sich das idyllische Landschaftsbild der kroatischen Küste, so wie es die UrlauberInnen kennen und schätzen, dramatisch verändern. Unfälle können außerdem niemals gänzlich ausgeschlossen werden: Durch die Strömungsverhältnisse in der Adria wäre im Falle des Falles sehr rasch ein großer Teil der Adria-Küste Kroatiens und Italiens verschmutzt. Entlang der kroatischen Seite fließt die Strömung nach Norden, entlang der italienischen Seite dann nach Süden.
Johannes Wahlmüller von der österreichischen Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 dazu: "Die OMV will in einem der beliebtesten Urlaubsländer der Österreicherinnen und Österreicher, Kroatien, nach Öl bohren. Die OMV gefährdet damit das sensible Ökosystem in der Adria und die Lebensgrundlage vieler kroatischer Menschen, den Tourismus und die Fischerei. Aber nicht nur das: Die OMV würde dadurch auch unser Klima schädigen. Ölexplorationen, -förderungen und in Folge die Ölverbrennung führen unweigerlich zu hohen Treibhausgasemissionen, die wir uns aus Klimaschutzgründen nicht mehr leisten können. Und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern würde dadurch nur unnötig verlängert. Wir fordern deshalb von der OMV, diese Pläne aufzugeben. Die Adria soll frei von Ölbohrungen bleiben!"
"Öl-Unfall" vor der OMV-Zentrale
Deshalb haben AktivistInnen der Umweltschutzorganisationen GLOBAL 2000 (Friends of the Earth Österreich) und Zelena Akcija (Friends of the Earth Kroatien) vor der OMV protestiert. Sie stellten vor der Unternehmenszentrale im Prater einen Öl-Unfall nach, entrollten einen künstlichen Ölteppich inmitten von Strandliegen und verdeutlichten mit einem Banner mit der Aufschrift: "OMV - wir verölen Sie in Kroatien", die Gefahren, die mit Ölbohrungen an der Adriaküste verbunden sind.
Verwandte Artikel:
- Endlich wirksamerer Klimaplan für Österreich notwendig!
- Europäische Kommission empfiehlt, CO2-Emissionen bis 2040 um 90 % zu senken
- Asfinag plant für A4 Erweiterung Massenbaumfällungen!
- Wiener Neustadt: Experten warnen vor Folgen des Straßenbaus und fordern Stopp des Betonprojekts
- Treibhausgasbilanz: Verkehr ist einziger Sektor mit höheren Emissionen als im Jahr 1990
- ZEIGE ALLE BERICHTE ZU DIESEM THEMA
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /