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Mehr Geld für Energie als für Kleidung, Möbel oder Ernährung

Strom und Gas sind der größte Posten bei den privaten Konsumausgaben und doch wird hier selten gespart – das schadet Geldbeutel, Gesundheit und Umwelt

München – Die Energiekosten reißen das größte Loch in das private Haushaltsbudget – und das meist völlig unbewusst. Für Strom und Gas geben die Verbraucher laut Statistischem Bundesamt im Schnitt deutlich mehr aus als für Schuhe, Kleidung oder Möbel – Tendenz steigend. ‘Aber weil die Ausgaben weniger sichtbar sind, bleiben die Möglichkeiten, die Energiekosten zu senken, oft ungenutzt’, beklagt Florian Henle vom unabhängigen Ökoenergieversorger Polarstern. ‘Theoretisch wissen die Haushalte viel über den Stromverbrauch einzelner Geräte, aber sie tun sich schwer, den eigenen Gesamt-Stromverbrauch einzuordnen und entsprechend wirkungsvolle Maßnahmen zu ergreifen.’ Schließlich sind die Unterschiede zwischen den Haushalten groß. Das liegt nicht nur an der Anzahl Personen im Haushalt, sondern genauso am Wohnungstyp oder an der Heizungsart. Wenn beispielsweise Warmwasser mit Strom erzeugt wird, was bei rund einem Viertel der Haushalte der Fall ist, sind besonders hier Energiesparmaßnahmen anzuraten. Im Rahmen eines aktuellen Projektes beschäftigt sich das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) aktuell mit sinnvollen Vergleichsmöglichkeiten, um Haushalten auf dieser Basis eine Orientierung für das mögliche Einsparpotenzial und für effektive Energiesparmaßnahmen zu geben. Fest steht in jedem Fall: Ein typischer Haushalt kann seine Stromkosten mit wenigen Handgriffen bedeutend senken: In der Regel sind bis zu 25 Prozent und mehr drin.

Mit dem Wechsel des Energieversorgers Kosten und CO2 sparen

Auch wer den Energieversorger wechselt, reduziert seine Stromkosten: Bis zu rund 15 Prozent sind hier möglich. Dennoch sind nach wie vor fast 40 Prozent der Haushalte im Grundversorgertarif. Gerade der Wechsel zu grünen Tarifen ist längst nicht nur preislich, sondern vor allem ökologisch eine Alternative. Wer zum unabhängigen und mehrfach ausgezeichneten* Ökoenergieversorger Polarstern wechselt, der schont nicht nur die Haushaltskasse, sondern auch Umwelt und Klima mit Folgen für die Gesundheit. ‘Der CO2-Fußabdruck lässt sich mit dem einmaligen Wechsel zu einem glaubwürdig grünen Stromtarif so schnell und einfach reduzieren, wie bei keiner anderen Einzelmaßnahme’, sagt Florian Henle. ‘Auf einen Schlag senkt ein Dreipersonenhaushalt seine CO2-Emissionen im Schnitt um rund 1.500 Kilogramm CO2. Der Austausch eines alten Kühlschranks bringt zum Vergleich etwa ein Zehntel davon.

Letztlich geht es aber um mehr als die Kosten

Hinter dem Druck, Energie zu sparen, steckt der drohende Ressourcenmangel und die heute schon spürbaren Gefahren durch den steigenden CO2-Ausstoß. Der so geförderte Klimawandel führt laut US-Umweltbehörde EPA (Environmental Protection Agency) unter anderem zu einem Anstieg der bodennahen Ozon-Konzentration. Und das stehe mit Asthma und anderen Atemwegserkrankungen in Zusammenhang. Bekannt sind auch durch Hitze verursachte Herz-Kreislauf-Probleme sowie erhöhtes Hautkrebsrisiko durch vermehrte Exposition gegenüber UV-Strahlung. Das Robert-Koch-Institut geht beim bösartigen Hautkrebs von einer Verdreifachung der Erkrankungsraten seit 1980 aus. Der genaue Einfluss des CO2-Gehalts in der Atmosphäre ist umstritten. Fest steht aber: Es gibt einen. Und das sehen auch die Verbraucher: Rund 75 Prozent der Deutschen erachten den Klimawandel als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Florian Henle bedauert, dass erst die Gefahren sichtbar sein müssten, damit Maßnahmen ergriffen würden. ‘Umso wichtiger ist es, dass wir es schaffen, in dieser Situation die Menschen zum Handeln zu bewegen. Mit einem energiebewussten Verhalten fördern sie die Energiewende, tun unserer Gesundheit etwas Gutes und sparen gleichzeitig bares Geld. Eine echte ‚Win-Win-Situation’ für den Einzelnen und für unseren Planeten.’


* Polarstern wurde vom Magazin Öko-Test und von der Umweltorganisation Robin Wood als einer von nur zwölf bzw. sechs Energieanbietern in Deutschland für sein glaubwürdiges Ökostromangebot ausgezeichnet

Quellen:
_ Destatis, Laufende Wirtschaftsrechnungen, Stand: 24.04.2013

GastautorIn: AZ für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /