Flussökologie der Mur gefährdet

Plattform zum Schutz der Mur-Auen warnt vor Folgen

Die Plattform zum Schutz der Murauen warnt eindringlich vor negativen Konsequenzen der geplanten Staustufe Puntigam für die Lebensqualität der Grazer Bevölkerung und die steirische Wirtschaft. Das geplante Kraftwerk würde die Mur von der Puntigamer Brücke bis ins Stadtzentrum aufstauen und somit den Charakter der Mur als fließendes Gewässer zerstören, meinen die Vertreter der Plattform. Wenig bekannt ist, dass die Mur im Grazer Stadtgebiet derzeit einen außergewöhnlich guten ökologischen Zustand aufweist und Heimat für zahlreiche Fische ist. Das erst kürzlich ausgebaute Freizeitangebot der Mur-Promenade wird von der Grazer Bevölkerung sehr gut angenommen und wertgeschätzt. Dieses sehr gut funktionierende Naherholungsgebiet würde durch die Baumaßnahmen und die Folgen der Aufstauung (höherer Wasserpegel, geringere Selbstreinigungskraft …) massiv beeinträchtigt. ‘Die ökologischen Folgen des Kraftwerkbaus im Zentrum von Graz wären fatal’ so DI Martin Fuchs, Sprecher der Plattform. ‘Durch die Umwandlung eines fließenden in ein gestautes Gewässer würde sich die Flussökologie rapide verschlechtern.’

Die Mur als fließendes Gewässer fördert derzeit den Luftdurchzug durch die feinstaubgeplagte Mur-Metroplole. Auch aus touristischer und damit wirtschaftlicher Sicht wäre das Kraftwerk bedenklich: ‘Das durch die Altstadt fließende Gewässer gehört zum historischen Grazer Stadtbild. Touristen können sehr wohl zwischen einem Fluss und einem Staubereich unterscheiden’ sagt Fuchs.

Aus rein wirtschaftlichen Interessen eines einzelnen Unternehmens wird unter dem Vorwand der Errichtung eines Naherholungsgebietes ein bereits bestehender und funktionierender Freizeit- und Naturraum unwiederbringlich zerstört’ betont Fuchs.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /